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körperlichen Ausbildung gegenüber (Abhärtung: Geißelung am Altar der Artemis Orthia) trat die des Geistes zurück, doch legte man großes Gewicht auf die Erlernung der Musik. Mit 18 Jahren traten die Knaben in das Jünglingsalter und wurden bis zum 20. Jahre zunächst zu militärischem Zwecke im Jnlande, dann zur Ableistung der vollen Dienstpflicht herangezogen; erst mit dem 30. Jahre traten sie als Männer in die Reihe der gleichberechtigten Vollbürger ein, denen die Erfüllung ihres kriegerischen Berufes durch Zuweisung gleicher und unveräußerlicher Stücke von Grund und Boden des Staates ermöglicht wurde?) Aber auch dann noch blieb der Besitz der bürgerlichen Rechte von der fortgesetzten Teilnahme an der spartiatischen Erziehung und von der Entrichtung der Beiträge zu den Syssitien (die schwarze Suppe) abhängig. Die ca. 15 Mitglieder der durch freie Wahl aus allen über 20 Jahre alten Spartiaten gebildeten Tischgesellschaften waren auch Zeltgenossen im Lager. Der kriegerische Charakter des Staates spricht sich auch in dem Verbote aus, ohne Urlaub ins Ausland zu reisen, sowie in der Bedrohung der Auswanderung mit der Todesstrafe. Das Verbot der Niederlassung von Ausländern und des Privatbesitzes von Gold und Silber (ausschließlicher Gebrauch des einheimischen eisernen Stabgeldes), sowie eine strenge Fremdenpolizei sollten fremde Elemente fernhalten. Auch die Erziehung der weiblichen Jugend war nach demselben einseitigen Gesichtspunkte der Aufzucht eines körperlich kräftigen und zum Kriegsdienst tauglichen Geschlechts vom Staate geregelt und überwacht, doch genossen die Frauen ein hohes Maß von Ehre und waren nicht ohne Einfluß.
2. Das Heerwesen beruhte auf der allgemeinen Wehrpflicht aller Spartiaten (bez. der zum Hoplitendienst herangezogenen Periöken) vom 20. bis zum 60. Lebensjahre. Der Kern des Heeres waren die Hopliten, das schwerbewaffnete Fußvolk (roter Waffenrock, eherner Panzer und Helm, großer Schild, lange Stoßlanze, kurzes Schwert). Die 300 Ritter wurden im Kriege als Leibwache des Königs, im Frieden zu besonderen
*) Diese Güter gingen nach dem Tode des Familienhauptes auf den ältesten Sohn über, welcher die jüngeren Brüder unterhalten mußte, wenn sie nicht durch Vermittelung des Staates von kinderlosen Familien adoptiert oder an Erbtöchter verheiratet wurden. Die dem Lykurg zugeschriebene Verteilung des Landes in 9000 Lose für die Spartiaten und 30,000 für die Periöken ist in ihrer vollen Zahl wohl erst nach den messenischen Kriegen erreicht worden.
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nahmen nach römischer Weise von jenem ein Landgut, sei es als precarium, d. H. ohne Entgelt, aber gegen beliebigen Widerruf, sei es als beneficium, d. H. zum Nießbrauch auf bestimmte Zeit und meist nur gegen einen kleinen Scheinzins.
3. Uber dieser Masse unfreier, halbfreier und abhängiger Bauern erhob sich jetzt aber nach und nach, zunächst in den linksrheinischen Landen, ein neuer Dienst- und Besitzadel. Er beruhte auf der Ehre des Königsdienstes, der Wergelt) und Buße des Geburtsstandes Derbreifachte, also auch einen erhöhten Rechtsschutz gewährte, mochte er nun durch Übernahme eines königlichen Amtes ober durch Eintritt in die königliche Gefolgs-genofsenschaft begrünbet werben. Diese „Getreuen" (fideles) ober „Mannen" (homines, leudes) traten an die Stelle des alten, meist verschwunbenen Geburtsabels. Durch die Beschlüsse von 614 (S. 55) sicherten sie sich zuerst rechtlich ihre Stellung gegenüber dem Königtum.
c) Das Königtum und der £}of.
1. Wie der Eintritt der Germanen in die romanische Welt allmählich die alten Stände zersetzte, so wich auch die alte, auf ihnen beruhenbe demokratische Verfassung nunmehr einer aristokratisch-monarchischen. Das Volkskönigtum der Urzeit entwickelte sich durch die von ihm ausgehende Eroberung zum Landeskönigtum, welches die Fülle der Staatsgewalt in sich vereinigte. Diese Entwickelung wurde gefördert durch die Verbindung mit dem römischen Begriff monarchischer Souveränität und mit der kirchlichen Vorstellung von der Heiligkeit des Königtums, durch die Erwerbung ungeheuren Grunbbesitzes und die Entstehung des neuen Abels, blieb barum aber boch seinem Grunbcharakter nach germanisch. Das zeigt sich schon an den äußeren Wahrzeichen der königlichen Gewalt (Dingsahrt auf rinderbespanntem Wagen). Als Ehrenauszeichnung trug der König das in der Mitte gescheitelte, langherabwallende Haar, als eigentliches Königszeichen den altgermanischen Speer.
2. Auf dem erblichen Königtum der Merowinger allein beruhte die staatliche Einheit der durch Eroberung verbundenen Völker. Dem König als dem nunmehr alleinigen Inhaber der souveränen Gewalt über das Volk sind alle Freien ohne Unterschied des Staubes und der Nationalität durch den Treueib zum Gehorsam verpflichtet: Der Unterthanenverband ist die Grundlage des Staates. Da der König in den wesentlichsten
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Knappen begleitet, unter der Führung jener und nach Stämmen gegliedert. Als königliches Feldzeichen diente lange die heilige Lanze, den sächsischen Königen das Banner mit dem Erzengel Michael, später der (römische) einköpfige Adler. Die Bauern und Handwerker wurden nur noch zur Landesverteidigung und zum Festungsdienst aufgeboten (außer in Sachsen). So zerfiel das deutsche Volk seinem Berufe nach in einen „Wehrstand" und einen „Nährstand".
4. Bolkswirtschaft und Kolonisation.
1. Wie Staat und Stände, so erfuhren auch die wirtschaft* lichen Verhältnisse den Einfluß der großen Gruudherrschasten. Diese bewirkten zunächst eine Verbesserung der Gutswirtfchaft nach dem Muster der karolingischen. Wenn trotz der Entstehung großer Grundherrschaften nicht jene Zustände eintraten, welche den Verfall des römischen Reiches kennzeichnen, so erklärt sich das daraus, daß mit der Ansammlung großen Grundbesitzes die Bildung zahlreicher Abhängigkeitsverhältnisse Hand in Hand ging; denn dadurch wurde die Nutzung von Grund und Boden unter viele Einzelne verteilt. Auch in den ausgedehntesten Grundwirtschaften griff kein Großbetrieb (Latifundienwirtschaft) Platz; denn nur ein kleiner Teil des grundherrlichen Bodens wurde vom Herrenhose aus mittels der Eigenleute desselben unmittelbar bewirtschaftet (Herrenland, „Salland"). Im übrigen waren die Hufen mit Zinsbauern besetzt, welche dieselben gegen Abgaben an den Herrenhof und gegen Frondienste selbst bewirtschafteten.
2. Andererseits wurde durch die Ausdehnung der großen Grundherrsch asten zunächst die innere Kolonisation, d. H. die Erweiterung des Kulturbodens durch Rodung, Entsumpfung und Anlage zahlreicher neuer Ortschaften und in Verbindung damit weiterhin auch die Germanisierung des slawischen Südostens gefördert. Die letztere ging von den weltlichen und geistlichen Grundherren Baierns aus und vollzog sich überwiegend durch Ansiedelung höriger oder leibeigener Bauern, in Österreich zuerst im Donauthal, im Alpenlande (Karentanien), vornehmlich in dem von der damaligen Hauptstraße nach Italien durchschnittenen mittleren Mur- und Draugebiet (Villach und Friesach). Rascher entwickelte sie sich, als seit der Mitte des 11. Jahrh, große Ge-schlechter (die Babenberger in Österreich, die Ottokare von Steier in „Steiermark") sich in dem erblichen Besitz der landesherrlichen Gewalt befestigten und diese, wie die sich schnell vermehrenden
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sie in allen Dingen als seine Herrin anerkenne. Da begannen die Fürsten mit dem gebannten König zu verhandeln. Der war mit wenigen Getreuen an das andere Ufer des Rheines gezogen und sandte täglich Boten mit den demütigsten Bitten und Versprechungen, er wolle seinen Lebenswandel bessern, wolle den Fürsten die Regierung des Reiches überlassen, wenn sie ihm nur den königlichen Namen und die Reichskleinodien ließen. Endlich beschlossen die Fürsten folgendes: König Heinrich muß sich dem Papst in allen Dingen unterwerfen und sein Unrecht gegen ihn öffentlich bekennen. Wenn er bis zum Jahrestag des Bannes (22. Februar) nicht vom Banne losgesprochen ist, verliert er Reich und Herrschaft. Anfang Februar soll in Augsburg ein Reichstag abgehalten werden, auf dem der Papst den Streit des Königs mit den Fürsten durch seinen Spruch schlichten soll. Bis dahin soll sich der König der Regierung gänzlich enthalten, seine seitherigen Räte entlassen, sich ruhig in Speier mit wenigen Hofleuten aufhalten, allen königlichen Prunk vermeiden und die Reichskleinodien nicht tragen, auch muß er die königliche Besatzung aus Worms abziehen lassen und die Stadt der Züchtigung ihres Bischofs übergeben. Bricht der König eine von diesen Bedingungen, fo gilt er ohne weiteres für abgesetzt. So lautete der Beschluß der Fürsten. Seufzend unterwarf sich der König allen diesen Forderungen und ritt mit feinen wenigen Getreuen nach Speier.
Zur Erläuterung: Wie dachten sich die Fürsten die Herstellung des Friedens in der Kirche und im Reich ? (Absetzung des gebannten Königs, Einsetzung eines neuen Königs, der dem Papst und ihnen gehorsam wäre). Warum folgten alle Geladenen dem Ruf und waren fo einmütig untereinander? Sie wollten alle die herrliche Gelegenheit benutzen, sich einen gefügigen König zu schaffen und so ihre Macht auf Kosten des Königtums zu erweitern; dazu mußten sie aber einmütig zusammenhalten, um nicht durch Uneinigkeit dem König Kraft zum Widerstand zu geben. Besonders auffällig ist diese Freundschaft zwischen den sächsischen und den oberdeutschen Fürsten. Warum? — Warum konnten die Fürsten ihren Plan, den König einfach abzufetzen, nicht durchführen? Der Papst wollte es nicht, sondern war zufrieden, wenn der König Buße thäte und der Kirche „in allen Dingen" (also auch in der Investitur) gehorsam wäre. Warum machte der König den Fürsten so demütige Versprechungen? Er wollte sich um jeden Preis die Krone retten; dann hoffte er sich schon einmal bei günstiger Gelegenheit die frühere Macht und Ehre zurückzugewinnnen. Und er behielt auch die Krone. Aber doch konnten die Fürsten und der Papst mit dem Vertrag zu Tribur sehr zufrieden fein. Warum? Der Papst erhielt von dem König das Versprechen der Buße und des Gehorsams in allen Dingen und behielt ihn doch noch in seiner Hand, da nur er den Gebannten vom Bann lossprechen konnte; auch gewann er das hohe Recht, auf dem Reichstag zu Augsburg als oberster Richter zwischen Fürsten und König aufzutreten und babei das Königtum fo einzurichten und zu schwächen, daß es niemals mehr der Herrschaft der Kirche schaben konnte. Die Fürsten behielten den König gleichfalls noch bis zum Reichstag
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Ii a. Disposition: 1. Die Bedeutung der Ritter. 2. Die Waffentüchtigkeit der Ritter. 3. Die Wohnung des Ritters (die Ritterburg). 4. Die Lebensweise des Ritters. 5. Die geistlichen Ritterorden. 6. Die Entartung der Ritter.
1. Die Bedeutung der Ritter.
Ziel: Was die Ritter waren und bedeuteten.
Zur vorläufigen Beantwortung auf Grund der gegebenen konkreten Züge: Krieger zu Pferd, adelig, wohlhabend (teuere Ausrüstung), Lehnsleute der Fürsten; sie entscheiden durch ihren Angriff die Schlachten und sind daher hoch angesehen und sehr wichtig für alle großen Unternehmungen.
Zur Ergänzung und endgiltigen Feststellung:
Im Frankenreich brauchte man zu den Kämpfen gegen die Mauren und im deutschen Reich zu den Kämpfen gegen die Ungarn Reiterheere, und diese Art des Kampfes blieb dann üblich. Da nun der Dienst zu Pferde sehr teuer war( Zwei Pferde, nämlich ein Marsch- und ein Streitroß, Rüstung für den Ritter und zwei Knappen, Verpflegung der Pferde und Knechte) und dazu nur durch lange Übung erlernt werden konnte, so konnte man diesen Dienst nicht den Freien auferlegen, die nur zum Fußdienst verpflichtet waren. Deshalb gaben die Könige und später auch die Fürsten und Bischöfe, in deren Händen fast aller Grundbesitz war, ein genügend großes Stück ihres Landes (Äcker, Wiesen, Wald) an ihre Dienstleute oder auch an freie Männer als Lehen und verlangten dafür, daß die Belehnten jederzeit auf ihr Gebot Kriegsdienst zu Roß leisteten. Das Lehen war also der Sold für den Reiterdienst. Durch das Lehen wurde der Belehnte der Vasall oder Dienstmann (kurz „Mann") seines Lehnsherren. Es gab Reichslehen, Fürstenlehen, Kirchenlehen; jeder Lehnsmann konnte wieder einen Teil seines Lehens an einen andern verleihen und wurde dadurch Lehnsherr desselben.
Bei der Belehnung ging es sehr feierlich zu. Der „Mann" faltete feine Hände und legte sie in die des Schutzherren („Hulde" jetzt Huldigung), dann leistete er den Lehnseid, indem er schwur, seinem Herrn und dessen Angehörigen ein treuer Diener und Helfer zu sein. Durch diesen Eid war auch der Lehnsherr seinem Mann zu Treue und Schutz verpflichtet (vergl. die Helden des Nibelungenliedes), und der Eid galt so lange, als das Gut in den Händen des Vasallen war. Der Mann verlor das Gut, wenn er die Treue brach (vergl. Heinrich der Löwe); wenn er starb so fiel das Gut an den Lehnsherrn zurück, doch gewöhnlich erhielt es der Sohn gegen einen neuen Eid wieder, und so wurden die kleinen und die großen Lehen nach und nach erblich. Starb der Lehnsherr, so mußte der Mann binnen Jahresfrist bei dem Nachfolger um
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Tage wurde er in Frankfurt festlich empfangen. Vierzehn Tage später wurde er vom Erzbischof von Köln im Dom zu Aachen mit seiner Gemahlin feierlich gekrönt. Nach der Krönung sollten die Fürsten in der
Kirche die Belehnung erhalten. Da zeigte es sich, daß das Reichsscepter fehlte, auf welches der Lehnseid geleistet werden sollte. Doch rasch ergriff Rudolf ein Kruzifix, küßte es und sagte: „Dies Zeichen, in dem die ganze Welt erlöst worden, mag ich wohl gebrauchen an der Stelle des Scepters." Da küßten auch die Fürsten das Kreuz und leisteten willig den Lehnseid. Nun wurde unter großem Jubel des Volkes das „festliche Krönungsmahl" gehalten, bei dem die vier weltlichen Kurfürsten ihre Erzämter (als Truchseß, Kämmerer, Marschall und Mundschenk) ausübten; nur der Böhmenkönig, der Erzschenk des Reiches, war nicht zugegen. Rudolf war damals schon 55 Jahre alt, aber ein stattlicher, schlanker, hochgewachsener Mann, mit magerem Antlitz, das durch eine gewaltige Habichtsnase ein ehrwürdiges Aussehen erhielt. —
Erläuterung; Überschrift.
Iii). Was trieb zu einet neuen Königswahl? Die allgemeine Not des Volkes, unter der auch Fürsten und Städte sehr leiden
mußten; und dazu kam noch die Not des Papsttums, das nun die gerechte Vergeltung für die Beraubung und Hinrichtung Eonradins erhielt. Nur ein König konnte dem schon halb verlorenen Deutschland wieder emporhelfen, das war die gute Lehre, die die schreckliche Zeit des Faustrechtes Hohen und Niedrigen gegeben hatte, und nach dieser Lehre handelten nun alle, die das Vaterland liebten.
Warum wurde gerade Rudolf von Habsburg gewählt? Dazu wirkte mancherlei zusammen: die Empfehlung des mächtigen Erzbischofs von Mainz, der gute Ruf Rudolfs, der Besitz von Töchtern, ganz besonders siel aber für die Kurfürsten der Umstand ins Gewicht, daß er bei weitem nicht so mächtig war als Ottokar von Böhmen und daß er doch mächtig genug war, dem Reiche zu nützen, ohne der fürstlichen Gewalt schaden zu können. Das sieht ja sehr eigennützig aus, wir wollen es aber den Kurfürsten nicht so sehr verübeln, sondern lieber anerkennen, daß sie sich dem ganzen Reiche zu lieb wieder einen Oberherren setzten; denn sie waren, seit Friedrichs I. Tod thatsächlich erbliche Landesherren geworden, die in ihrem Lande ganz nach eigenem Willen regierten, und dieses kostbare Recht wollten sie sich natürlich nicht durch einen mächtigen Kaiser wieder mindern oder nehmen lassen. —
Viertes Stück: Rudolfs Sorge für den Landfrieden.
Zielfrage: Wie suchte Rudolf der schrecklichen Zeit des Faustrechtes ein Ende zu machen?
I und Ii a. Er wird wie einst Friedrich I. Landfrieden gebieten, wird Raub, Totschlag und überhaupt die Selbsthilfe mit strengen Strafen
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Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Eonradins Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolfs Ottokar_von_Böhmen Ottokar Friedrichs_I. Rudolfs Rudolf Rudolf Friedrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Aachen Deutschland Mainz Rudolfs Rudolfs
Burgen — hauptsächlich durch ihre Freiheit und Einigkeit geschaffen worden), und darum beugen sie sich nicht vor dem ungerechten Befehl des Kaisers, sondern nehmen alle Opfer an Gut und Blut auf sich, um ihr Teuerstes, die Freiheit, zu retten. Sie kämpfen, leiden und fallen für Freiheit und Vaterland — (b. H. ihnen gilt nur ihre Stadt als ihr Vaterland). Und sie kämpfen tapfer und ausdauernd, nicht das Schwert, nur der Hunger hat sie überwältigt.
Die Lombarden zeigen ihre Rachgier und ihren Haß gegen die Schwesterstadt noch furchtbarer als beim ersten Mal. (Nachweis aus ihren Handlungen bei der Belagerung, der Verurteilung und der Zerstörung Mailands); sie denken gar nicht daran, daß sie und die Mailänder ein em Volke angehören und Brüder sind.
Auch bei der zweiten Eroberung Mailands zeigt sich „des Reiches Herrlichkeit." Nachweis: (Hoheitsrechte des Kaisers, Einnahmen des Reiches aus diesen Rechten, Zerstörung Cremas; Bändigung, Demütigung und Vernichtung Mailands; und als Frucht hiervon gewiß der demütige Gehorsam der ganzen Lombardei).
Vergleich zwischen der ersten und zweiten Belagerung Mailands: Dauer, Erbitterung, Übergabe, Strafe.
Kulturhistorisches: Hoheitsrechte des Kaisers in der Lombardei; Reichsacht (hier verschärft); Pflege der Rechtsgelehrsamkeit auf der Universität Bologna; die Verpflichtung der deutschen Lehnsleute zum Römerzug galt nur für einige Monate, war aber trotzdem sehr kostspielig, da der betreffende Ritter selbst für feine Ausrüstung und Verpflegung zu sorgen hatte — daher auch die Geschenke des Kaisers; Übergabe einer Stadt nach Vertrag oder auf Gnade und Ungnade; Stände in Mailand: Ritterschaft d. h. städtischer Adel, der der Stadt zu Pferde Kriegsdienst leistet, und Bürgerschaft, die zu Fuß dient; Fahnen, Carroccio, Schutzpatron der Stadt, die Reliquien der heiligen 3 Könige; das Furchenziehen und Salzstreuen, ein Sinnbild des Wüsteliegens.
Drittes Sück: Der Kampf mit dem lombardischen Bund und mit
dem Papst.
Ziel: Überschrift.
I Daß die Lombarden — d. H. die lombardischen Städte — einen Bund schließen, ist auffällig; denn sie haben ja seither voll Haß und Zwietracht gegen einander gewütet, besonders gegen Mailand. Und auffällig ist auch, daß sie sich gegen den Kaiser empören, der doch gerade jetzt durch die furchtbare Züchtigung Mailands überall Schrecken verbreitet und Gehorsam erzwungen hat. Es muß etwas sehr Wichtiges fein, was sie zur Einigung nötigt und zum Kampf gegen den Gewaltigen treibt. Könnt ihr es euch denken? Der Kaiser hat vielleicht nach feinem Sieg die feindlichen lombardischen Städte hart gedrückt, und
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finden lassen: Elisabeth erschrak, als sie ihren Gemahl so unfreundlich reden hörte, sie konnte kein Wort vorbringen; und als er den Mantel vom Korbe hob, da hat sie ihn gewiß mit flehenden Augen angeschaut. Da fühlte er, wie hart seine Rede war, wie unschön sein Thun; da erkannte er, daß derjenige, welcher seinen Mitmenschen gutes erweisen will, nicht (auch nicht durch Vorwürfe) bestraft werden dürfe, sondern Lob verdiene. Je ausgebrachter er vorher war, desto milder fühlte er sich jetzt gestimmt. Um sein Unrecht gut zu machen, „faßte er sie bei der Hand und sprach gar liebreich mit ihr". Die Armen hatten das alles mit angesehen. Sie waren beim Herannaheu des Landgrafen scheu zurückgewichen, hatten sich, so gut es ging, versteckt und schauten nach der Anrede ängstlich drein. Beim Zurückschlagen des Mantels zitterten sie für Elisabeth und für sich. Da sahen sie plötzlich das liebevolle Benehmen des Landgrafen. — Das konnte nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, er konnte nicht die Lebensmittel gesehen haben; ein Wunder war geschehen. So entstand die Sage, der Inhalt des Korbes habe sich in Rosen verwandelt, in die Blumen, welche jederzeit als Sinnbild der Liebe und „des mitteilenden Wohlwollens" galten.*)
Der Landgraf wird darauf weiter nach der Wartburg gegangen sein und Elisabeth nunmehr die Armen gespeist haben.
Zuletzt wird die Überschrift des Lesestücks gelesen. Warum hieß sie die heilige Elisabeth? — Sie war so sromm, daß sie später (es ist an den heiligen Ulrich und das früher Besprochene zu erinnern) für heilig gehalten wurde.
Überschrift: Das Rofenwunder.
Ii b 1. Was gefällt uns an Elisabeth? — Sie war nicht hochmütig, sondern ging selbst zu deu Armen hinab und gab mit eigener Hand. Sie dachte gar nicht an sich und ihren Stand, sondern nur an die Armen und Bedürftigen und daran, wie sie ihnen Helsen könne. Solcher Selbstlosigkeit und Liebe gegenüber konnte der Landgraf garnicht bart bleiben.
2. Der Landgraf? — Wir kennen ihn schon als einen leutseligen, mitleidigen Fürsten aus der Geschichte mit dem Krämer. Er war also gewiß nicht hartherzig, sondern meinte wohl nur, Elisabeth triebe die Wohlthätigkeit zu weit. Aber auch hier konnte er nicht lange seine eigentliche Natur verbergen. Lieber sollte seine fromme Gemahlin sein Hab und Gut verschenken, als daß er hart gegen sie bliebe. Er wird wohl auch gefühlt haben, daß in Gegenwart der Dienerin und der Armen er feiner Gemahlin nur gütig begegnen dürfe. Ludwig ist nicht verstockt, wie Pharao den göttlichen Wundern gegenüber, sondern gleich bereit, ein Unrecht wieder gut zu machen.
111. Vergleich mit dem barmherzigen Samariter im Gleichnis. — Auch dieser denkt nicht an sich; auch er legt selbst Hand an und überlegt, wie er dem Hülslosen am besten helfen könne; auch er bedenkt nicht ängstlich
*) Vgl. Materialien, S. 51.
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Ulrich Elisabeth Ludwig Ludwig
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ihr Land geladen, und hinter ihr gewaffnete Recken mit blanken Schwertern in den Händen." Zornigen Mutes erwiderte Hagen: j„Jch weiß wohl, daß dies alles mir gilt. Aber vor denen reite ich noch gesund heim ins Bnrgundenland. f Doch sage mir, Freund Volker, ob du mir beistehen willst, wenn sie mich feindlich angreifen; dafür verlasse auch ich dich nimmermehr." „Sicherlich helfe ich dir," sprach da Volker. „Und wenn der Hunnenkönig mit all seinen Mannen auf uns los ginge, solang ich lebe, weiche ich nicht einen Fuß breit von Mr." \ Freudig rief jetzt Hagen: „Was brauch' ich mehr? Nun mögen die Hunnen kommen!"[
Indessen näherte sich Kriemhild mit ihrem Gefolge. Da riet Volker seinem Freund:) „Stehen wir auf vom Sitz; denn sie ist eine Königin, und ihr gebührt darum Ehre.". Doch Hageu sprach: „Nein, wenn du mich lieb hast. Sonst könnten diese Degen leicht wähnen, daß ich es aus Furcht thäte. Und wozu soll ich die ehren, die mich haßt?" Mit diesen Worten legte Hagen über seine Kniee ein leuchtendes Schwert. An dem goldenen Griff funkelte ein großer Edelstein, die rote Scheide war mit Gold durchwirkt. Gleich erkannte Kriemhild die Waffe, es war das Schwert Balmung, das dereinst Siegfried getragen. Da ward es ihr weh ums Herz, und Thränen traten ihr in das Auge.
Nun trat die Königin dicht an die sitzenden Helden heran und sprach feindselige Worte: „Wer hat nach Euch gesandt, Hagen, daß Ihr es wagtet, in mein Land zu reiten ?" „Nach mir sandte niemand," erwiderte Hagen trotzig. „Drei Könige hat man eingeladen. Sie sind meine Herren, ich ihr Mann; wo sie find, bin auch ich." Kriemhild sprach: „Nun sagt mir weiter, womit habt Ihr meinen Haß verdient? Ihr erschlugt Siegfried, meinen lieben Mann; um ihn muß ich bis an mein Ende weinen." Da fuhr Hagen zornig rj
auf: „Wozu das Gerede! Ja, ich, Hagen, ich habe den Helde/'
Siegfried erschlagen, weil Frau Kriemhild die Königin Brunhil
schalt. Nun räche es, wer da wolle!" j</
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mit Wahrheit hinterkam, ließ er sie hängen, enthaupten oder ertränken. Anch trug Ludwig stetig einen eisernen Panzer, wo er hinging. Darum hieß man ihn den eisernen Landgrafen.
8. Ludwig baut eine Mauer.
Danach kam es, daß der eiserne Landgraf den Kaiser Friedrich Rotbart, seinen Schwager, mit sich aus sein Schloß, die Neuenburg an der Unstrut, führte. Da ward der Kaiser von seiner Schwester freundlich empfangen und blieb etliche Tage bei ihnen. Eines Morgens lustwandelte er mit dem Landgrafen, besah die Gebäude und kam hinaus auf den Berg, der sich vor dem Schlosse ausbreitet. „Eure Burg," sprach er, „behaget mir wohl, nur schade, daß sie keine Mauern hat, sie sollte auch stark und fest sein." Ludwig erwiderte: „Um die Mauer sorge ich nicht, die kann ich schnell
erschaffen, sobald ich ihrer bedarf." Da sprach der Kaiser: „Wie bald kann eine gute Mauer hierum gemacht werden?" „In weniger als drei Tagen," antwortete der Landgraf. Der Kaiser lachte und sprach: „Das wäre ja wunder, und wenn alle Steinmetzen des
deutschen Reichs hier beisammen waren, so achte ich's doch unmöglich." Der Landgraf aber blieb bei feiner Rebe und sagte, er wolle es leisten.
Der Kaiser ging zu Tische; währenb besten bestellte der Lanbgraf heimlich mit seinen Schreibern und Dienern, daß man von Stund an Boten zu Roß aussanbte zu allen Grafen und Herren in Thüringen und ihnen melbete, daß sie zur Nacht mit wenig Leuten in bester Rüstung und im Schmuck der Waffen auf die Burg kämen. Das geschah. Früh morgens, als der Tag anbrach, stellte Lanbgraf Ludwig die Ritter um die Burg an den Graben, gewappnet und geschmückt in Golb, Silber, Sammet, Seibe und den Wappenröcken, als wenn man zu streiten auszieht; und jeber Graf ober Ebelmann hatte einen Knecht vor sich, der das Wappen trug, und einen Knecht hinter sich, der den Helm trug, so daß man beutlich
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich_Rotbart Friedrich Ludwig Ludwig Ludwig_die_Ritter Ludwig Ebelmann